In seinem Drang, die Natur zu verstehen und zu übertreffen, beschäftigte er sich mit ihr wie kein anderer Künstler und Wissenschaftler seiner Zeit. Er zeichnete Embryonen im Mutterleib, den
Zeugungsakt, Berge, Tiere und Pflanzen aller Arten, sogar Wirbelstürme. Nur der Malerei traute er aber zu, ein Weltenbild zu entwerfen.
In Leonardos Verständnis war die Erde gewissermaßen mit dem Menschen verwandt: Er stellte sich den Planeten als gewaltigen Körper vor, mit unterirdischen Flüssen als Blutadern und Bergen als
Knochengrüst. Ein Wesen, das Leben gebären kann, aber immer vom Tod bedroht ist.
(zit.Kia Vahland ART Heft 12/2006 S.40 Leonardo da Vinci - Das süße Geheimnis der Gioconda)